6. Juni 2010

31°C im Schatten




Es war ein harter und langer Winter hier in Hamburg. Und ich habe ihn vom Anfang bis zum Ende durchgemacht. In dieser Zeit habe ich mir so sehr gewünscht in meine geliebte Toscana zu fahren
oder einfach die Sonne mal wieder zu sehen oder 20°C zu haben.

Der Sommer liess auf sich warten und ich zweifle stark daran, dass er endlich angefangen hat. Aber es hat in Hamburg widerholt sonnige Tage gegeben letzthin und heute der klimatische Super-GAU.
Zu meiner Verteidigung 1) Ich lebe in einer Dachwohnung und meine Vormieterin hat eine abstruse Vorliebe für Teppiche, deswegen liegt hier selbst auf dem Spannteppich noch ein hässlicher peruanischer Teppich. 2) Die Nächte auf dem Kiez sind lang. Und normalerweise komme ich dann erst nach Hause, wenn es hell wird. So auch heute. Ausserdem hatte ich den ganzen Samstag gearbeitet. Aber jetzt auf dem Heimweg um 05:00 Uhr Morgens war es sonnig und friedlich. Die Kaninchen chillten auf der Wiese, die Tauben nervten noch nicht als segelnde Kackbomben und die gesamte Bevölkerung die nicht auf dem Heimweg ist oder das Gefühl hat, dass Sonntagsfahrer auch schon früh Morgens den Verkehr behindern müssen, lagen in ihren Betten. Das war auch mein innigster Wunsch. Nach dem Feiern und Tanzen wollte ich nichts lieber als ins Bett liegen und schlafen. Das tat ich auch. Und es ging gut bis etwa 10:00 Uhr. Dann wurde es warm. Und dann wurde es heiss. Und um genau 12:34 und 28.8°C hielt ich es im Bett nicht mehr aus. Ich öffnete alle Fenster und Türen, doch selbst das brachte nichts. Ich setzte mich in meinen Arbeitssessel und versuchte meine Bewegungen so gut wie möglich einzuschränken. Das funktionierte eine Weile. Dann brach ich selbst im Sitzen in Schweiss aus. Ich fluchte und ging sehr lange mit sehr kalten Wasser duschen. Frisch geduscht setzte ich mich wieder auf den Stuhl. Das Zimmerthermometer stand bei 31°C. Das darf doch nicht wahr sein.

Ich hatte keine Wahl, ich musste raus. Denn draussen war es tatsächlich kühler als drinnen. Ich fuhr zur Grünanlage, wo es friedliche Leute und merkwürdige Minimal-Musik gab (das erklärte mir ein anwesender Musikexperte), in einer Lautstärke, die es schwer machte die Musik in den Geräuschen überhaupt zu ermitteln. Ich trug sofort meine obligatorische Sonnencreme mit Schutzfaktor 50 auf und genoss den schönen Abend, bis knappe eineinhalb Stunden später Wolken aufzogen und sich der Grossteil der Leute vom Acker machte.

Zu Hause setzte ich mich hin, öffnete die Fenster und liess die kühle Gewitterluft ins Zimmer strömen. Ich setzte mich in meinen Sessel und schloss die Augen. Mir wurde warm. Dann wurde mir heiss. Ich begann zu schwitzen! Das Thermometer zeigte angenehme 24°C-...
Dieser verdammte Sonnenbrand!

1 Kommentar:

  1. Sommer schön & gut. Aber kein Mensch braucht 30°C!! Es is ne Belastung über den gesamten Tag. *Ventilator anschmeiß und 5x dusch*

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